Einfluss der Expression von Serpin B2, Ki-67 und EGFR auf das Überleben von Patienten mit einem Rezidiv eines Plettenepithelkarzinoms der Mundhöhle
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Datum
2025-09-22
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Zusammenfassung
Krebs in der Mundhöhle gehört zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen der Welt, wobei über 90% dieser soliden Tumore Plattenepithelkarzinome sind. Etwa 20% der Patienten entwickeln ein lokoregionäres Tumorrezidiv, was der häufigste Grund für ein tumorbedingtes Versterben ist. Aktuelle Standardtherapien beinhalten die chirurgische Resektion sowie adjuvante Strahlen- und/oder Chemotherapie, zunehmend stehen aber Immuntherapien und immunologische Marker im Zentrum der Forschung.
Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Expression der Markerproteine SERPIN B2, Ki-67 und EGFR in rezidiviertem Tumorgewebe auf die post-Rezidiv-Überlebenswahrscheinlichkeit zu untersuchen.
Die Untersuchung wurde mithilfe einer prospektiv geführten Untersuchungskohorte von 94 Patienten vorgenommen, die zwischen 1992 und 2019 mit einem nicht-metastasierten Primärtumor des oralen Plattenepithelkarzinoms in der Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie der Universität zu Lübeck diagnostiziert wurden und im Verlauf einen lokoregionären Rezidivtumor entwickelten. Tumorgewebeproben wurden immunhistochemisch unter Verwendung der Bildanalysesoftware Qupath in Kombination mit einer automatisierten H- Score-Berechnung durchgeführt. Die Überlebensanalysen erfolgten mittels Kaplan-Meier- Methode und der Log-Rank-Test.
Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit einer erhöhten SERPIN B2-Expression ein signifikant besseres post-Rezidiv-Gesamt- und krankheitsfreies Überleben hatten (p = 0,0027 bzw. p = 0,0035). Anders als anhand des aktuellen Standes der einschlägigen Literatur zu erwarten war, zeigten erhöhte Ki-67- und EGFR-Expressionen keinen signifikanten Einfluss auf die post-Rezidiv-Überlebenszeit.
Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung von SERPIN B2 für das Überleben von Patienten mit rezidiviertem oralen Plattenepithelkarzinom. Sie werfen zudem die Frage auf, ob sich das Tumorverhalten zwischen Primär- und Rezidivtumor verändert. Es besteht die Annahme, dass sich die gängigen Marker Ki-67 und EGFR in rezidiviertem Tumorgewebe anders auf die Überlebenszeit der Patienten auswirken als bisher angenommen. Aufgrund der hohen Rezidivrate des oralen Plattenepithelkarzinoms sollte in künftigen Studien in Frage gestellt werden, inwieweit sich die Tumorbiologie zwischen Primär- und Rezidivtumoren unterscheidet. Zukünftige Studien könnten auch den prognostischen Wert von SERPIN B2 und der weiteren Komponenten des uPA-Signalweges sowie deren Rolle in der Chemoresistenz und Strahlentherapie des oralen Plattenepithelkarzinoms untersuchen.
Beschreibung
Schlagwörter
Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle, SERPIN B2, EGFR, Ki-67, Rezidiv
Zitierform
Institut/Klinik
Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie