Evaluation der perinatalen Situation und der frühkindlichen Entwicklung von Frühgeborenen während der COVID-19-Pandemie in Deutschland

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2024-12-12

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International wird von einem Anstieg der Totgeburten bei zeitgleichem Rückgang von Frühgeburten während der COVID-19-Pandemie berichtet. Die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems während der Frühphase der Pandemie war reduziert. Dies lässt eine reduzierte medizinische Versorgung der Schwangeren vermuten mit einer Erhöhung an gesundheitlichen Risiken für Neugeborene. Zudem ist die frühkindliche Entwicklung im Rahmen von geschlossenen Kindertagesstätten und Angeboten zur Frühförderung möglicherweise beeinträchtigt. Vor allem Risikogruppen, wie beispielsweise ehemals Frühgeborene, könnten übermäßig betroffen sein. Ziel der Studie ist die Beantwortung der Frage, welche kurz- und langfristige Auswirkungen die COVID-19-Pandemie auf die Gesundheit von Früh- und Neugeborenen hat. Für das kurzfristige Outcome werden anhand nationaler Daten (IQTIG) und Daten aus dem Deutschen Frühgeborenennetzwerk (GNN) die Anzahl an Frühgeburten, Totgeburten, Hirnblutungen und Asphyxien, sowie weitere Parameter der perinatalen Versorgung analysiert. Hierbei wird das erste Pandemiejahr 2020 mit den drei Vorjahren 2017/18/19 verglichen. Das langfristige Outcome einer GNN-Kohorte wird mit Hilfe des elterlichen Fragebogens „Parent Report of Children’s Abilities- Revised“ (PARCA-R) an Teilnehmenden der GNN-Studie im korrigierten Alter von 2 Jahren bewertet. Im Jahr 2020 gab es auch in Deutschland einen signifikanten Rückgang an Frühgeburten, sowie ein Anstieg an Totgeburten. Außerdem weist die Zunahme an Notsectiones und Spontangeburten bei kleinen Frühgeborenen auf vermehrte Notfallsituationen hin. Diese haben jedoch zu keinem Unterschied an perinatalen Komplikationen geführt. Die Auswertung des PARCA-R Fragebogens findet keine Unterschiede zwischen Kohorten, die unterschiedlich lange der Pandemie ausgesetzt waren. Zusammenfassend konnten in Deutschland sowohl positive als auch negative kurzfristige Folgen der Pandemie beobachtet werden. Die ausbleibende Zunahme an perinatalen Komplikationen zeigt eine Resilienz des deutschen Gesundheitssystems in Zeiten der akuten Krise. Der geringe, aber signifikante Anstieg der Rate der Totgeburten in der COVID-19 Pandemie weist auf die besondere Vulnerabilität der Schwangeren und Neugeborenen in Krisenzeiten hin. Deshalb sollten diese Patientengruppen bei erneuten pandemischen Ereignissen frühzeitig besonders unterstützt werden. Zu dem Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Entwicklung von Frühgeborenen bedarf es weiterer Untersuchungen.

Beschreibung

Schlagwörter

COVID-19, Pandemie, Frühgeburt, Totgeburt, Frühkindliche Entwicklung, Frühgeborene, Sectiones, Intraventrikuläre Hämorrhagie, Asphyxie, PARCA-R

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Institut/Klinik

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

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