Universität zu Lübeck
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Item Die Immunreaktion auf das SARS-Coronavirus-2 und Folgen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst(2025) Schiffner, JuliaIm Rahmen der Corona-Pandemie wurden umfassende Isolierung- und Absonderungsmaßnahmen mit zunächst wenig belastbarer medizinischer Evidenz durch die Gesundheitsämter verfügt. Inwieweit Erkenntnisse zur Immunreaktion in der Gruppe der COVID-19-Fälle in Lübeck für differenzierte Isolierungs- und Absonderungsmaßnahmen genutzt werden können, war unbekannt. Zur Beantwortung dieser Problemfrage wurden 2 Studien bei SARS-CoV-2-PCR positiven Probanden mit dem Ziel durchgeführt, Schlussfolgerungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu ziehen. Die Studienergebnisse zeigten, dass nicht alle SARS-CoV-2-PCR positiven Probanden eine Seropositivität und damit eine Immunreaktion aufwiesen. Die hohe Sensitivität der PCR Untersuchung, welche lediglich Virusbestandteile und keine Replikationsfähigkeit nachweist, führt zu einer Überrepräsentation von SARS-CoV-2-Infizierten. Dies bedeutet, dass der positive PCR-Befund nicht als alleiniges Nachweiskriterium einer SARS-CoV-2-Infektion bzw. einer COVID-19-Erkrankung ausreicht. Die Diagnosestellung muss neben dem PCR-Befund auch auf klinischer Symptomatik und immunologischer Nachweise basieren. Im Umkehrschluss ist bei seropositiven Personen auch ohne positiven PCR-Befund von einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion auszugehen. Des Weiteren zeigten die Studienergebnisse, dass Seropositivität und T-Zell-Reaktion bis zu zehn Monate, allerdings mit abnehmender Tendenz, messbar waren. Zusammenfassend muss der Öffentliche Gesundheitsdienst unter Einbezug dieser Studienergebnisse differenzierte Isolierungs- und Absonderungsmaßnahmen für SARS-CoV-2-PCR positive Personen und deren Kontaktpersonen ableiten. Einschränkend ist zu erwähnen, dass bis zur Festlegung valider Grenzwerte der humoralen und zellulären Immunreaktion Aussagen zur individuellen Immunität nicht möglich sind. Zudem sind weiterführende Forschungen zur individuellen Immunität sowie zur Übertragungswahrscheinlichkeit für die differenzierte Abwägung von Isolierungs- und Absonderungsmaßnahmen interessant.