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Aktuellste Veröffentlichungen

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Einflussfaktoren auf den Verlauf von Symptomen im Rahmen von Post-COVID-19
(2025) Steinke, Lara Antonia
Einleitung Ziel dieser Arbeit war die Ermittlung der Prävalenz und Verläufe von anhaltenden Symptomen nach COVID-19 sowie die Untersuchung von Einflussfaktoren auf den Genesungsverlauf unter Beschäftigten im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege in Deutschland. Material und Methoden Diese explorative, gemischt retro- und prospektive Kohortenstudie mittels Paper-Pencil-Befragung erfolgte unter Versicherten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) mit einer SARS-CoV-2-Infektion im Jahr 2020. Auf die Baselinebefragung im Februar 2021 folgten zwei Follow-up-Befragungen nach acht bzw. 13 Monaten. Erfragt wurden demografische Daten, Informationen zur Akuterkrankung sowie zu anhaltenden Symptomen. Zur Darstellung des Genesungsverlaufs wurden Kaplan-Meier-Kurven erstellt. Einflussfaktoren auf das Persistieren von Symptomen wurden mit multivariaten Cox-Regressionen geprüft. Ergebnisse Von den 4 325 angeschriebenen Personen nahmen 2 053 an der Baselinebefragung teil (Rücklauf: 47 %). 1 810 Personen wurden in die Analysen eingeschlossen. Die häufigsten persistierenden Symptome zu allen drei Befragungszeitpunkten waren Müdigkeit und/oder Erschöpfung, Konzentrations- und/oder Gedächtnisprobleme sowie Kurzatmigkeit. Nach zwölf Wochen berichteten noch 76 % (95-%-Konfidenzintervall [95-%-KI]: 74-78 %) von Symptomen, nach 18 Monaten waren es noch 67 % (95-%-KI: 65-69 %). Signifikante Risikofaktoren für persistierende Symptome waren das weibliche Geschlecht (Hazard Ratio [HR] = 0,72; 95-%-KI: 0,58-0,88), ein Alter von über 50 Jahren (HR = 0,63; 95-%-KI: 0,50-0,78), eine höhere Anzahl an Vorerkrankungen sowie eine höhere Anzahl an schweren Akutsymptomen. Auch respiratorische und hormon-metabolische Vorerkrankungen sowie schwere Kurzatmigkeit, Geruchs- und/oder Geschmacksstörungen, Müdigkeit und/oder Erschöpfung und Konzentrations- und/oder Gedächtnis-probleme während der akuten COVID-19-Erkrankung reduzierten die Genesungswahrscheinlichkeit. Im Vergleich zu anderen Berufen hatte die ärztliche Tätigkeit einen protektiven Effekt (HR = 1,4; 95-%-KI: 1,11-1,80). Diskussion Über ein Jahr nach COVID-19 berichtete ein Großteil des befragten Gesundheitspersonals von anhaltenden Symptomen. Dieser hohe Anteil unterstreicht die Bedeutung der Langzeitfolgen der COVID-19-Pandemie für die öffentliche Gesundheit sowie die Notwendigkeit geeigneter Therapie- und Rehabilitationskonzepte, insbesondere für betroffenes Gesundheitspersonal
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Altersgerechte Technikentwicklung
(2025) Volkmann, Torben
Die allgegenwärtige und für jeden verständliche Interaktion mit digitalen Technologien stellt eine der zentralen Herausforderungen für die Mensch-Computer-Interaktion-Forschung dar. Dabei wird die Teilhabe aller Gesellschaftsgruppen zunehmend wichtiger, um von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren zu können. Insbesondere ältere Erwachsene stehen oft vor Barrieren im Umgang mit digitalen Technologien, weshalb der Erwerb digitaler Kompetenzen und die Förderung lebenslangen Lernens entscheidend für ihre Teilhabe sind. Dies erfordert nicht nur technische Lösungen, sondern auch einen gesellschaftlichen Wandel, um die digitale Spaltung zu verringern und allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere in einer alternden Gesellschaft, den Zugang zu digitalen Technologien zu erleichtern. Diese Arbeit zielt darauf ab, sowohl die digitale Teilhabe älterer Erwachsener als auch demokratische Prinzipien wie Inklusion und Gleichberechtigung im Entwicklungsprozess zu stärken. Indem ältere Erwachsene aktiv in die Entwicklung digitaler Technologien einbezogen werden, sollen ihre spezifischen Bedürfnisse und Präferenzen in die Gestaltung der Lösungen einfließen. Der partizipative Ansatz verringert die digitale Spaltung und fördert eine inklusive Gesellschaft, in der alle Bevölkerungsgruppen – unabhängig von Alter oder digitaler Vorerfahrung – gleichermaßen von der fortschreitenden Digitalisierung profitieren können. Ein konkretes Beispiel für die Anwendung dieses partizipativen Ansatzes ist das Historytelling-System, das es älteren Erwachsenen ermöglicht, ihre Lebensgeschichten digital festzuhalten und zu teilen. Um die Forschungsfrage zu beantworten, werden im Folgenden vier zentrale Ergebnisse präsentiert, die den Entwicklungsprozess und die Gestaltungsprinzipien des Systems darlegen. Erstens wird ein erweitertes Modell zur Technologieakzeptanz speziell für ältere Erwachsene präsentiert. Zweitens wird die Entwicklung von Gestaltungsrichtlinien vorgestellt, die altersbedingte Veränderungen berücksichtigen und im Historytelling-System Anwendung finden. Drittens wird ein agiler, partizipativer Technikentwicklungsprozess beschrieben, der die Entwicklung des Historytelling-Systems unterstützt. Viertens wird ein Reflexionsframework entwickelt, das die Akteure, Methoden und Ziele partizipativer Technikentwicklungsprozesse systematisch einordnet. Darauf aufbauend wurde ein Reflexionswerkzeug erstellt, mit dem die Methodendurchführungen der Historytelling-Systementwicklung eingeordnet wurden. Damit leistet diese Arbeit insgesamt einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung inklusiver digitaler Technologien und bietet einen Ansatz, der die Teilhabe älterer Erwachsener fördert und gleichzeitig zur digitalen Inklusion in einer alternden Gesellschaft beiträgt.
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Theoretisch benötigte Kompetenzen von Allgemeinärzten/Allgemeinärztinnen bei der Versorgung von Familien in Wochenbett
(2025) Knobloch-Maculuve, Joana
Hintergrund: Durch den Hebammenmangel in Deutschland ist eine flächendeckende Grundversorgung für junge Familien im Wochenbett nicht immer gewährleistet. Es liegt daher nahe, dass Fachärzte/Fachärztinnen für Allgemeinmedizin, die als erste Ansprechpartner für alle gesundheitlichen Fragen in unserem System fungieren, zukünftig häufiger mit Fragestellungen zum Thema Wochenbett konsultiert werden. Ziel dieser qualitativen Studie war es daher, zentrale Kompetenzen für die Versorgung von Familien im Wochenbett zu explorieren. Methoden: Hebammen wurden zur ihrer Wochenbetttätigkeit mit Hilfe eines semistrukturierten Fragebogens befragt. Anschließend wurden die Interviews nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse: Es wurden Interviews mit 25 Hebammen durchgeführt, die durchschnittlich 45 Jahre alt waren. Wissen über die (patho)physiologischen Vorgänge von Mutter und Kind während der Wochenbettzeit, eine supportive Grundhaltung und Zeit sind wichtige Elemente der Arbeit mit jungen Familien im Wochenbett. Darüber hinaus sind Kompetenzen zu psychosozialen Themen zu erlangen. Schlussfolgerung: Ein Kompetenzerwerb für die Wochenbettarbeit erscheint für Fachärzte/Fachärztinnen für Allgemeinmedizin sinnvoll. Dabei sollte u.a. eine gute Vernetzungsstruktur mit anderen Gesundheitsberufen aufgebaut werden.
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Mammakarzinom
(2017) Bauer, Julia
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Effektivität und Sicherheit der kryobasierten Katheterablation bei Vorhofflimmern
(2025) Inderhees, Tim
Zielsetzung: Die kryobasierte Pulmonalvenenisolation ermöglicht eine zuverlässige und anhaltende Isolation der Pulmonalvenen bei der Behandlung des symptomatischen Vor- hofflimmerns (VHF). Das kürzlich auf dem Markt eingeführte POLARx-Ablationssystem bietet neue Eigenschaften, die zu einer verbesserten Sicherheit und Effektivität führen können. Der Forschungsschwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem Vergleich des POLARx- Systems mit dem etablierten Arctic Front Kryoballon im Hinblick auf die Sicherheit und die akuten Ablationsegebnisse. Methoden und Ergebnisse: 103 konsekutive Patientinnen und Patienten mit paroxys- malen oder persistierenden VHF, die eine Kryoablation mit dem POLARx-System erhal- ten haben, wurden mit 102 zuvor mit dem Arctic Front Kryoballon der 4. Generation (AF-CB4) behandelten Patientinnen und Patienten verglichen. Insgesamt wurden 412 (POLARx) und 404 (AF-CB4) Pulmonalvenen identifiziert, wovon, bis auf eine in der POLARx-Gruppe, alle erfolgreich isoliert wurden. Es konnte ein signifikater Unterschied in der mittleren minimalen Ballontemperatur (POLARx: -56.1 ± 8.3°C vs. AF-CB4: -46.9 ± 10.1°C, p < 0,0001) festgestellt werden. Eine Echtzeit-Time-to-Isolate (TTI) konnte in 71% in der POLARx-Gruppe und in 46% in der AF-CB4-Gruppe erfasst werden (p < 0,001). Die mittlere Prozedurzeit war vergleichbar: POLARx: 54.5 ± 17.1 min vs. AF- CB4 59.4 ± 18.6 min, p = 0.0509. Die Fluoroskopiezeit in der POLARx-Gruppe war signifikant niedriger (POLARx: 9,3 ± 4,3 min vs. AF-CB4: 12,5 ± 9,3 min, p = 0,0018). Es konnten keine Unterschiede bei den periprozeduralen Komplikationen festgestellt wer- den. Schlussfolgerung: Der neue POLARx Kryoballon zeigt eine vergleichbare Effektivität und Sicherheit im Vergleich zum etablierten AF-CB4. Es konnte häufiger eine Echtzeit- TTI registriert werden und es wurden signifikant niedriger Ballontemperaturen erreicht.
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The reactive pyruvate metabolite dimethylglyoxal in experimental disease models and the role of Ilvbl in its generation in the brain
(2025) Costalunga, Riccardo
Reactive glucose metabolites are involved in neurological complications of diabetes by the generation of advanced glycated end products (AGEs), which are formed by the interaction between α-dicarbonyls and proteins. AGEs induce oxidative stress, inflammation and tissue damage and have been associated with neuropathy, nephropathy and retinopathy. So far, only the α-dicarbonyls 3-deoxyglucosone, glyoxal and methylglyoxal have been recognized as reactive glucose metabolites and associated with complications in diabetes. Only recently, the α-dicarbonyl dimethylglyoxal (DMG) has been categorized as mammal cellular pyruvate metabolite, and its levels were higher in the plasma of type-1 diabetic mice and in the serum of patients with diabetes. In this thesis, I investigated the α-dicarbonyl DMG in mouse models under pathological conditions and its metabolic pathway in mammals using liquid chromatography coupled to tandem mass spectrometry (LC-MS2). Here, plasma DMG concentrations were upregulated in mouse experimental models of type-1 and type-2 diabetes. In contrast, high-fat diet did not influence the serum levels of DMG, suggesting that diabetic conditions – but not obesity itself – are associated with plasma DMG upregulation and accumulation. Moreover, DMG levels were enormously augmented in the ipsilateral side of a mouse model of hyperglycemic stroke compared to sham control. Interestingly, DMG levels were also higher in the contralateral hemisphere of the brain of mice with stroke compared to sham controls, showing that the contralateral hemisphere is also affected by ischemic stroke. Furthermore, the current study confirmed that DMG is a post-glycolytic product in mammals and its levels are increased under hypoxic conditions in vitro. Then, I investigated the role of the gene ilvB acetolactate synthase-like (Ilvbl), the mammal orthologue gene of acetolactate synthase that generates DMG from pyruvate in bacteria, yeast and plants. Importantly, Ilvbl knockout reduced DMG levels in the brain of mice with type-1 diabetes or hyperglycemic stroke, showing that Ilvbl has conserved its role in DMG generation in mammals. Moreover, DMG interacted with lysine, generating the glycated amino acid Nε-3-hydroxy-2-butanonelysine (HBL), confirming that DMG is a reactive compound and can glycate proteins generating AGEs. Thus, DMG induced oxidative stress and neuroinflammation in mouse hippocampal neuronal (HT-22) cells, probably based on protein glycation. In conclusion, this study characterizes the α-dicarbonyl DMG in experimental models under pathological conditions, showing that DMG could play a significant role in diabetic complications and ischemic stroke complications. DMG is the only α-dicarbonyl generated after glycolysis, and the current discovery could explain why cells consuming lactate – such as neurons – are not protected by dicarbonyl stress. Importantly, this study shows that ILVBL plays a significant role in the DMG generation from pyruvate in the brain of acute or chronic hyperglycemic mice. Further investigation on DMG and the attenuation of its concentrations may lead to improvement in diabetic and ischemic stroke complications.
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Molecular pathogenesis in the initiation and progression of colorectal cancer
(2025) Alhosani, Faisal Hassan
Colorectal cancer (CRC) cases are among the third most common malignancies worldwide and a leading cause of cancer-related mortality. CRC is typically classified into precursor lesions such as adenomas, high-grade dysplasia, or carcinoma in situ, and malignant forms like adenocarcinomas, reflecting the progressive nature of colorectal tumorigenesis.. The incidence and mortality rates are reflected at the national level, with CRC being the deadliest cancer among males in the United Arab Emirates (UAE). The specific etiology of CRC is still largely unclear. However, Researchers generally agree that the primary contributors to colorectal cancer include genetic predisposition, dietary patterns, particularly those high in processed or red meats, and underlying non-cancerous conditions such as inflammatory bowel disease, as well as lifestyle factors like smoking, excessive alcohol consumption, physical inactivity, and obesity.. In particular, dysregulation of the nuclear factor- κB (NF-κB) pathway is thought to play a highly complex role in CRC. The CARD11-BCL10- MALT1 (CBM) signalosome complex is critical for NF-κB activation in lymphocytes, particularly T and B cells. The CARD11 gene is a crucial part of this complex and is also speculated to be involved in CRC onset and development. However, the specific CARD11 effects in CRC are poorly researched compared to other cancers. Thus, this study aimed to elucidate how CARD11 overexpression exacerbates the prognosis of CRC. To identify the cellular pathways influenced by CARD11, transcriptomic analysis was carried out on CARD11– overexpressed HCT-116 and HT-29 CRC cell lines alongside empty vector- transfected cell lines. Furthermore, transcriptomic data was compared from adenoma and carcinoma CRC patients with low- CARD11 (CARD11-) and high- CARD11 (CARD11+) expression. The results indicated that CARD11 plays a key role in CRC progression. Absolute GSEA (absGSEA) on HCT-116 transcriptomics data revealed that CARD11 overexpression promotes cell growth and tissue remodeling and enhances immune response. Key genes co- expressed with CARD11, such as EP300, KDM5A, HIF1A, NFKBIZ, and DUSP1, were identified as mediators of these processes. In the HT-29 cell line, CARD11 overexpression activated pathways involved in chemotaxis and extracellular matrix (ECM) organization, marked by IL1RN, MDK, SPP1, and chemokines like CXCL1, CXCL3, and CCL22, which were shown to contribute to the more invasive stage of CRC. In patient samples, adenoma patients exhibited increased expression of genes associated with the tumor immune microenvironment, such as IL6ST, collagen family members, and CRC transition markers like GLI3 and PIEZO2 Transcriptomics analysis indicated distinct expression profiles in both cell lines with CARD11 overexpression. The analysis showed there were relatively more genes upregulated in HCT-116 compared to the HT-29 cell line, indicating that CARD11 overexpression has a more pronounced effect on the HCT-116. While HT-29 maintained a more stable expression pattern, HCT-116 showed significant activation of pathways related to immune responses.in CARD11+ adenoma patients. Carcinoma patients showed a dramatic increase in the expression of MAPK8IP2 in CARD11+ carcinoma patients alongside other cancer-related genes, including EMB, EPHB6, and CPEB4. For the various stages of CRC study, the transcriptional co-regulatory mechanisms pathway exhibited differentially expressed genes (DEGs) in the adenocarcinoma cohorts. These included CEBPZ, MED10, and PAWR. In contrast, SIRT6, ARRB1, TADA2A, CTBP1, and CTBP2 were upregulated genes in adenoma samples. The protein kinase functional pathways exhibited downregulation of OBSCN, ERN1, ERN2, and CAM2KG genes in the adenocarcinoma cohorts. In conclusion, this study reveals CARD11 as a key regulator in colorectal cancer progression, influencing diverse pathways tied to immune modulation, ECM remodeling, and tumor invasiveness. Besides stage-specific transcriptomic profiling, these findings highlight distinct molecular patterns between adenoma and carcinoma, providing a deeper understanding of CRC pathogenesis and affirming the value of CARD11 as both a biomarker and a potential therapeutic target.
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Immunmodulation der chronischen Otitis media
(2025) Leffers, David Franz Lothar
Die chronische Otitis media stellt eine der häufigsten Erkrankungen des Ohres dar und ist somit einer der wichtigsten Gründe für einen erworbenen und vermeidbaren Hörverlust. Die klinische Manifestation reicht vom Hörverlust über vestibuläre Dysfunktion und Fazialisparese bis hin zu intrakraniellen Komplikationen mit letalen Folgen. Die Pathogenese ist bis heute nicht vollständig geklärt, und es wird derzeit von einer multifaktoriellen Ätiologie ausgegangen. Eine wesentliche Rolle kommt hierbei dem angeborenen Immunsystem und seiner Reaktion auf Pathogene zu. Die häufigsten bakteriellen Erreger einer akuten Otitis media sind Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae bzw. Pseudomonas aeroginosa und Staphylococcus aureus bei Chronifizierung, vorausgegangene virale Infektionen der oberen Atemwege erhöhen die Inzidenz einer Otitis media und anschließende Chronifizierung. Die fortschreitenden entzündlich-destruierenden Prozesse führen hierbei zur Zerstörung sensibler Strukturen des Mittelohres sowie darüberhinausgehend umgebender Strukturen. Die derzeitige Therapie der chronischen Otitis media besteht aus topischen und systemischen Antibiotika, Verbesserung der Mittelohrbelüftung durch Paukenröhrchen und schlussendlich einer sanierenden mikrochirurgischen Ohroperation. Auf Grund der zentralen Bedeutung des angeborenen Immunsystems in der Pathogenese der chronischen Otitis media untersuchten die folgenden 3 Arbeiten die Netzwerke des angeborenen Immunsystems der Mittelohrschleimhaut im Hinblick möglicher neuer immunologischer Therapieansätze. Die Untersuchungen erfolgten an Mausmodellen, menschlichen Gewebeproben und Zellkulturen menschlicher Mittelohrschleimhaut. Hierbei kamen histologische und immunhistochemische Untersuchungen, Gen-Microarray, MTT-Assay und PCR-Diagnostik zur Anwendung. Die erste Arbeit widmete sich der Rolle von TNFα in chronischer Otitis media epitympanalis (Cholesteatom). In die Untersuchung wurden sowohl ein TNF-defizientes Mausmodell als auch die Analyse der Expression von Genen und Effektormolekülen der TNFα-Signalkaskade an menschlichen Gewebeproben eingeschlossen. Es konnte gezeigt werden, dass TNFα sowohl inflammatorisch als auch apoptotisch reguliert und somit einen möglichen Ansatzpunkt für eine gezielte medikamentöse Therapie darstellen könnte. Dieser Arbeit schloss sich eine umfassendere Untersuchung der verschiedenen Netzwerke des angeborenen Immunsystems an. Neben verschiedenen Mausmodellen und weiterer Genexpressionsanalysen erfolgten Untersuchungen an einer Zellkultur menschlicher Mittelohepithelzellen. Die resultierende Darstellung des komplexen Netzwerks des angeborenen Immunsystems ermöglicht die Erklärung von Unterschieden im Erscheinungsbild der chronischen Otitis media und Ansatzpunkte für mögliche weitere pharmakologische Therapien. Die dritte Arbeit fokussierte sich auf die Prozesse des angeborenen Immunsystems in Bezug auf das Epithel des Mittelohres als erste Abwehrbarriere. Es konnten, basierend auf den entwicklungsgeschichtlich divergenten Ursprüngen, Unterschiede in der Transformation und Verteilung von Rezeptoren des angeborenen Immunsystems dargestellt werden. Das Epithel könnte damit die entscheidende Schaltstelle für pharmakologische Therapieansätze darstellen. Erfolgreich konnten mit diesen Arbeiten wichtige Signalwege des angeborenen Immunsystems der Mittelohrschleimhaut in Folge eines Pathogenkontakt dargestellt werden. Dieses regulatorische Netzwerk mit seinen aktivierenden und hemmenden Steuerungsmechanismen bietet eine vielfältige Möglichkeit für pharmakologische Therapieansätze um entzündungsfördernde Signale zu reduzieren oder die negative Regulation zu verbessern.
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KI-gestützte Gewebeanalyse auf Basis der optischen Kohärenztomographie für die Tumorerkennung in der Neurochirurgie
(2025) Strenge, Paul
Hirntumorerkrankungen stellen für Patient:innen und ihr Umfeld eine erhebliche Belastung dar. Der chirurgische Eingriff ist ein zentraler Bestandteil der Therapie, wobei das vollständige Entfernen von Tumorgewebe für das Überleben entscheidend ist. Gleichzeitig erschwert das diffuse Wachstum vieler Tumoren die intraoperative Abgrenzung von gesundem Gewebe, da etablierte Methoden wie MRT oder Fluoreszenzmikroskopie nur eingeschränkt zuverlässig sind. Die optische Kohärenztomographie (OCT) bietet eine kontaktfreie, nichtinvasive Bildgebung mit mikrometergenauer Auflösung und stellt eine vielversprechende Alternative dar. Diese Arbeit untersucht die OCT hinsichtlich ihrer Eignung zur Identifikation von Tumorgewebe und Infiltrationszonen. Grundlage ist ein weltweit einzigartiger Datensatz aus rund 700 pixelweise annotierten OCT-B-Scans, die im Rahmen einer klinischen Studie mit 21 Patient:innen ex-vivo während Resektionen aufgenommen wurden. Zwei OCT-Systeme mit unterschiedlichen Wellenlängen und Auflösungen kamen zum Einsatz. Histologische Schnittbilder wurden neuropathologisch annotiert und durch ein formbasiertes Verfahren auf korrespondierende OCT-B-Scans übertragen. Die Analyse begann mit einem Vergleich der Systeme anhand optischer Gewebeeigenschaften und einer binären Klassifikation zwischen gesundem und tumorösem Gewebe. Während keine signifikanten Unterschiede zwischen den Systemen erkennbar waren, konnte weiße Masse zuverlässig von stark infiltrierter weißer Masse (>60 %) unterschieden werden (Genauigkeit: 91 %). Graue Masse zeigte jedoch hohe Ähnlichkeiten mit Tumorgewebe, was die Genauigkeit bei Einbezug zusätzlicher Gewebetypen auf etwa 60 % reduzierte. Zur Verbesserung wurden strukturelle Eigenschaften einbezogen und sowohl klassische Methoden als auch maschinelles Lernen angewandt. Neuronale Netze ermöglichten eine Klassifikation in drei Klassen (weiße Masse, graue Masse, stark infiltrierte weiße Masse). Mit einem evidenzbasierten Lernansatz konnten Klassifikationsunsicherheiten quantifiziert werden. Für sichere Vorhersagen über alle Methoden hinweg ergaben sich eine Präzision und Sensitivität von jeweils 83 %. Die Ergebnisse belegen das Potenzial der OCT für die intraoperative Tumorerkennung und schaffen eine Grundlage für weitere klinische Forschung.
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Die Diagnostic Yield der Chromosomenanalyse und Array-CGH-Analyse bei Patient*innen mit Entwicklungsstörung
(2025) Birgel, Friederike
Kinder, die im Vergleich zu Gleichaltrigen Meilensteine der Entwicklung nicht erreichen, haben eine Entwicklungsstörung. Dieser kann eine genetische Ursache zugrunde liegen. Die humangenetische Standarddiagnostik von Patient*innen mit unklarer Entwicklungsstörung beinhaltet unter anderem die Chromosomenanalyse und die Array- CGH. Für beide Verfahren wurde die Diagnostic Yield berechnet und mit der aus der Literatur entnommenen Diagnostic Yield der Genomanalyse verglichen. Insgesamt wurden 290 Chromosomenanalysen und 385 Array-CGH, die 2021 am Institut für Humangenetik der Universität zu Lübeck durchgeführt wurden, eingeschlossen. Es fiel auf, dass der Großteil der Kohorte männlichen genetischen Geschlechts ist. Patient*innen, bei denen eine (wahrscheinlich) pathogene CNV identifiziert wurde, haben im Vergleich zu der Gesamtkohorte häufiger eine syndromale Entwicklungsstörung. Als (wahrscheinlich) pathogen gewerteten CNV sind meist größere Deletionen, während innerhalb der VUS kleinere Duplikationen überwiegen. Im Rahmen der Recherche wurden zwei der Array- CGH-Befunde, die zunächst als VUS gewertete worden waren, als wahrscheinlich pathogen identifiziert. Insgesamt ist die Diagnostic Yield der Chromosomenanalyse 1,03 % (95 % CI; -0,13 % - 2,19 %), die der Array-CGH 9,87 % (95 % CI; 6,89 % - 12,85 %). In der Literaturrecherche ergab sich eine Diagnostic Yield von 21% bis 63 % für die Genomanalyse. (35) Zusammenfassend weisen mehr Jungen als Mädchen eine Entwicklungsstörung auf. Liegen Fehlbildungen vor, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer pathogenen CNV. Deletionen werden aufgrund eines ausgeprägteren Phänotyps eher als pathogen gewertet als Duplikationen. Durch Kombination von Chromosomenanalyse und Array-CGH kann bei etwa 10,9 % der Patient*innen mit unklarer Entwicklungsstörung eine genetische Ursache identifiziert werden. In mindestens doppelt so vielen Fällen ergibt sich durch die Genomanalyse eine Diagnose. Daher wird die Genomanalyse wahrscheinlich die Chromosomenanalyse und Array-CGH als Erstliniendiagnostik ablösen. Bis dahin ist die Array-CGH weiterhin eine geeignete Diagnostikmethode für die unklare Entwicklungsstörung, die Chromosomenanalyse hingegen obsolet. Beide Diagnostikmethoden bleiben eine zielführende Erstliniendiagnostik zur Abklärung von Verdachtsdiagnosen und können die Genomanalyse bei Indikationen, für die sie derzeit nicht geeignet ist, ergänzen.
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Einfluss der Expression von Serpin B2, Ki-67 und EGFR auf das Überleben von Patienten mit einem Rezidiv eines Plettenepithelkarzinoms der Mundhöhle
(2025-09-22) Taubitz, Clara
Krebs in der Mundhöhle gehört zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen der Welt, wobei über 90% dieser soliden Tumore Plattenepithelkarzinome sind. Etwa 20% der Patienten entwickeln ein lokoregionäres Tumorrezidiv, was der häufigste Grund für ein tumorbedingtes Versterben ist. Aktuelle Standardtherapien beinhalten die chirurgische Resektion sowie adjuvante Strahlen- und/oder Chemotherapie, zunehmend stehen aber Immuntherapien und immunologische Marker im Zentrum der Forschung. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Expression der Markerproteine SERPIN B2, Ki-67 und EGFR in rezidiviertem Tumorgewebe auf die post-Rezidiv-Überlebenswahrscheinlichkeit zu untersuchen. Die Untersuchung wurde mithilfe einer prospektiv geführten Untersuchungskohorte von 94 Patienten vorgenommen, die zwischen 1992 und 2019 mit einem nicht-metastasierten Primärtumor des oralen Plattenepithelkarzinoms in der Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie der Universität zu Lübeck diagnostiziert wurden und im Verlauf einen lokoregionären Rezidivtumor entwickelten. Tumorgewebeproben wurden immunhistochemisch unter Verwendung der Bildanalysesoftware Qupath in Kombination mit einer automatisierten H- Score-Berechnung durchgeführt. Die Überlebensanalysen erfolgten mittels Kaplan-Meier- Methode und der Log-Rank-Test. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit einer erhöhten SERPIN B2-Expression ein signifikant besseres post-Rezidiv-Gesamt- und krankheitsfreies Überleben hatten (p = 0,0027 bzw. p = 0,0035). Anders als anhand des aktuellen Standes der einschlägigen Literatur zu erwarten war, zeigten erhöhte Ki-67- und EGFR-Expressionen keinen signifikanten Einfluss auf die post-Rezidiv-Überlebenszeit. Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung von SERPIN B2 für das Überleben von Patienten mit rezidiviertem oralen Plattenepithelkarzinom. Sie werfen zudem die Frage auf, ob sich das Tumorverhalten zwischen Primär- und Rezidivtumor verändert. Es besteht die Annahme, dass sich die gängigen Marker Ki-67 und EGFR in rezidiviertem Tumorgewebe anders auf die Überlebenszeit der Patienten auswirken als bisher angenommen. Aufgrund der hohen Rezidivrate des oralen Plattenepithelkarzinoms sollte in künftigen Studien in Frage gestellt werden, inwieweit sich die Tumorbiologie zwischen Primär- und Rezidivtumoren unterscheidet. Zukünftige Studien könnten auch den prognostischen Wert von SERPIN B2 und der weiteren Komponenten des uPA-Signalweges sowie deren Rolle in der Chemoresistenz und Strahlentherapie des oralen Plattenepithelkarzinoms untersuchen.

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